WARUM AUSMISTEN SO SCHWER FÄLLT | Minimalismus Tipps

Ausmisten fällt manchmal sehr schwer. Mit diesen Tricks fällt dir das Ausmisten ab sofort leichter.

Wir möchten gerne minimalistischer leben, jedoch ist das oft einfacher gesagt, als getan, wenn wir die entsprechenden Tricks nicht kennen. Nutze daher die hier aufgelisteten Tipps und habe ab jetzt noch mehr Spaß beim Aussortieren!


In diesem Beitrag:

  • Warum fällt Ausmisten so schwer?

  • 4 Ansätze und Strategien für leichteres Ausmisten


Warum fällt Ausmisten so schwer?

Um zu wissen, wie wir leichter Ausmisten können, sollten wir zuerst klären, warum uns Ausmisten überhaupt so schwer fällt. Es könnte doch so einfach sein, die Dinge wegzugeben, die wir nicht mehr brauchen, oder?

In der Realität ist es jedoch alles andere als einfach. Wir verknüpfen mit vielen Dingen Emotionen oder denken, dass wir die Sachen noch einmal gebrauchen können.

Es sind die Erinnerungen und die Sicherheit, die sich hinter dem systemischen Horten verbergen. Egal ob wir große Mengen an unnötigem Zeug aufbewahren, oder nur einigen, überflüssigen Krimskrams, wir werden oft aus dem selben Grund dazu motiviert.

Wie groß ist deine Aufbewahrungs- und Sammelleidenschaft? Hast du dich schon einmal gefragt, warum du die ganzen Sachen behalten willst? Oft sind es die selben Antworten und dahinter steckenden Gründe (bitte nicht werten):

  • Ich hänge emotional an den Sachen (Erinnerungen)

  • Ich mag es sie zu besitzen, obwohl ich sie nicht benutze (Gier)

  • Ich denke ich kann es irgendwann nochmal gebrauchen (Sicherheit)

  • Ich finde es war zu teuer um es einfach auszusortieren (Existenzangst)

Aus welchem Grund wir nicht aussortieren, was wir nie nutzen, ähnelt sich oft und ist auf meistens vier Gründe zurückzuführen. Sie sind vollkommen normal und keins von ihnen ist schlechter als das andere. Jedoch spielt es bei dem Loslassen eine große Rolle, ob wir aus der Gier (haben wollen) oder aus der Existenzangst (sich fürchten) handeln. (Bitte beachte, dass Existenzängste schon bei kleinen Dingen auftreten können, selbst wenn die Existenz nicht wirklich gefährdet ist.) Auch die Angst vor dem Vergessen von Erinnerungen, ist ein häufiger Grund, sich dem Minimalismus zu verweigern.

Das Bedürfnis nach Sicherheit, ist ein einfaches, evolutionäres Grundbedürfnis, wie das nach Essen, Trinken, Wärme und Liebe und provoziert manchmal ebenso das Horten unnötiger Dinge.

Daher können wir einfacher Loslassen, wenn wir herausfinden, warum wir an den Dingen festhalten.

In dem Buch Mit wenig glücklich - Minimalismus ganzheitlich leben findest du zusätzlich viele weitere Tipps und Anleitungen für ein glückliches minimalistisches Leben, in dem Aussortieren und Loslassen befreit. DU findest es hier.

Von Erinnerungsstücken loslassen

Wenn wir aussortieren, müssen wir nicht wirklich von Erinnerungen loslassen. Da es sich jedoch oft so anfühlt, gibt es einige Tricks, wie wir unsere Erinnerungen behalten, auch wenn wir die Gegenstände aussortieren.

Am einfachsten ist es, wenn wir einfach ein Foto von dem Gegenstand machen und uns entweder ein Fotoalbum anlegen, indem alle Erinnerungsfotos solcher Gegenstände eingeklebt werden, oder wir erstellen uns einen Ordner auf unserem PC mit beispielsweise dem Titel “Ausmisten - Erinnerungen”, sodass wir uns die Gegenstände trotzdem jederzeit wieder ansehen können.

Etwas kreativer wird es bei der Variante, in der wir ein Video von dem Gegenstand zu machen. Das bietet sich vor allem für Dinge an, die Ton beinhalten. Vielleicht ist es die Lieblingsschallplatte deiner Oma oder die Gitarre, auf der du früher so viele schöne Lieder am Lagerfeuer gespielt hast. Mit einem Video kannst du mehr einfangen, als mit einem Foto. Mit einem kostenlosen Videoschnittprogramm, wie beispielsweise Shotcut, kannst du deine Aufnahmen auch zu einem schönen Erinnerungsvideo zusammenschneiden.

Du kannst deine Gegenstände jedoch auch zeichnen oder in deinem Tagebuch beschreiben. Wer weiß, vielleicht möchtest du sogar noch kreativer sein und ein Gedicht oder eine Geschichte aus ihnen formen?

Von der Gier loslassen

Gier ist nichts schlechtes, denn die Gier ist ein Instinkt, der uns früher das Überleben gesichert hat. Manchmal steht uns dieser Instinkt jedoch im Weg, weil wir denken, dass wir aus gesellschaftlichen Gründen viel besitzen müssten.

Wir fühlen uns gut, wenn wir nicht nur ein Auto, sondern sieben Autos besitzen, haben Spaß daran mit unseren 250 Paar Schuhen zu prahlen oder anderen von unserer Jacht und unserem neuen Privatjet zu erzählen.

Naja, ganz so übertrieben sieht es bei uns wahrscheinlich nicht aus :D , jedoch besitzen wir viele Dinge, die wir nicht benutzen und nicht brauchen, nur weil wir es toll finden, viel zu haben. Tendenziell wollen wir Menschen jedoch immer mehr. Ein Genug gibt es nicht, denn es geht immer noch höher, schneller oder weiter. Die Lifestyleinflation sorgt dafür, dass wir mit den Dingen, von denen wir heute träumen, in der Zukunft nicht zufrieden sind und neue Träume und Wünsche haben.

Fakt ist, dass wir erst wirklich glücklich sind, wenn wir unser Wohlfühl-Level gefunden haben, unser Konsumlevel bewusst halten und aufhören, uns zu vergleichen. Auch wenn die Werbung uns immer dazu drängt, neue Dinge zu kaufen, können wir selbst beschließen, ab einem gewissen Punkt Abstand davon zu nehmen. Warum wir so viel kaufen und noch mehr zur Lifestyleinflation, erfährst du übrigens in diesem Beitrag.

Lassen wir von der Idee los, alles besitzen zu müssen und beginnen damit, uns auf die wesentlichen und wichtigen Dinge zu beschränken, können wir auch von der Gier loslassen. So fällt uns das Aussortieren zukünftig einfacher.

Von der Sicherheit loslassen

Sicherheit an sich ist natürlich erstmal nichts schlechtes. Wenn wir jedoch Dinge behalten, falls wir sie mal brauchen, obwohl wir sie vielleicht sogar Jahre lang nicht benutzt haben, belastet uns das Bedürfnis nach Sicherheit mehr, als das es uns hilft.

Abzuwägen, welche Sicherheitsmaßnahmen wir wirklich treffen müssen und welche unnötig sind, müssen wir oft erst erkennen lernen.

Manchmal befürchten wir, dass es uns nach kurzer Zeit leid tun könnte, etwas weggegeben zu haben. Wir müssten es dann aufwendig neu kaufen. In 90% der Fälle machen wir uns jedoch sinnlose Sorgen, die in Wahrheit niemals eintreten. Wir schaffen uns somit in Wirklichkeit keine echte Sicherheit, sondern Ballast.

Wenn wir erkennen, dass wir uns Ballast angeschafft haben, können wir ihn einfacher gehen lassen.

Überprüfe dazu:

  • Hast du den Gegenstand im letzten Jahr benutzt?

  • Wirst du den Gegenstand im kommenden Jahr nutzen?

Falls nein: Warum willst du ihn dann behalten? (Weil man ihn in 2 oder 5 Jahren nutzen könnte, zählt als Antwort nicht) In der Realität brauchen wir die meisten Dinge, die wir über ein Jahr nicht genutzt haben und im kommenden Jahr wahrscheinlich nicht nutzen, auch in den Jahren danach nicht. Und wenn doch, können wir im Zweifelsfall sicher für Ersatz sorgen ;)

Von der Existenzangst loslassen

Immer wenn wir uns damit schwer tun, etwas auszusortieren, weil die Dinge teuer waren, trifft unser Minimalismus Gedanke auf unsere Existenzangst. Selbst wenn wir wohlhabend sind, kann es vorkommen, dass wir bei kleinen Dingen den finanziellen Gegenwert im Sinn haben.

Diese Form der Angst kann alle Schichten der Gesellschaft betreffen, egal ob arm oder reich.

Vielleicht haben wir einst viel Geld oder unser Heim verloren oder mussten zusehen, wie geliebten Menschen ihr schwer erarbeitetes Hab und Gut gestohlen wurde. Bei manchen ist es auch ein bestimmtes Ereignis in der Kindheit oder die finanzielle Situation des Elternhauses, was sie empfindlich für das Thema Existenzangst macht.

Ist dem so, sind wir schnell gereizt und ängstlich, wenn es um Geldverlust und Vermögensabbau geht. Oft wollen wir alles zu Geld machen, statt die Sachen zu spenden. Meistens behalten wir sie jedoch lieber ganz, um sie in schlechten Zeiten veräußern zu können. Manchmal fühlen wir uns einfach sicherer und der Existenzangst ferner, wenn wir viele und am besten wertvolle Dinge besitzen.

Führen wir uns aber vor Augen, dass die meisten Gegenstände nach einigen Jahren keinen Gegenstandswert mehr haben, kann uns schnell klar werden, was wir da eigentlich horten. Nicht selten kommt es vor, dass Menschen ihre lange gesammelten Schätze veräußern wollen und erschrecken, wie wenig sie nur noch dafür bekommen können.

Nur weil etwas einst viel Geld gekostet hat, bedeutet das nicht, dass es eine sichere Geldanlage ist. Hier könnten wir lieber in Gold oder Silber investieren. Suche dir also andere, alternative Geldanlagen und lass dich beraten, statt deinen Besitz zu horten, der von Tag zu Tag an Wert verliert.

Diese Sichtweise macht es einem Leichter, sich von Dingen zu lösen, die die wir nicht mehr brauchen.

Alles liebe,

Alexandra

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Die Autorin

Alexandra Onken ist 1991 geboren, Mutter, Autorin, Künstlerin und Creator. Am liebsten schreibt sie über Slow Living, Organisation und Minimalismus, da Stressfreiheit und Zufriedenheit im Alltag und Beruf, ihr sehr am Herzen liegen. Mit “Freiheitsliebe leben” möchte sie anderen Menschen helfen, stressfrei, organisiert und frei zu leben.


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