DIE 7 GRÖßTEN IRRTÜMER ÜBER SELBSTBESTIMMUNG | Frei leben ohne anzuecken

Vor ein paar Jahren stand ich an einem Wendepunkt in meinem Leben. Ich hatte das Gefühl, auf der Stelle zu treten, obwohl ich so hart arbeitete und versuchte, alles richtig zu machen. Die Erwartungen, die an mich gestellt wurden – sei es von Familie, Freunden oder sogar von mir selbst – waren immens. Ich fühlte mich wie ein kleines Rädchen in einem viel zu großen Getriebe, das nicht mehr so richtig wusste, ob es noch drehte oder nur durch die Bewegung der anderen weitergeführt wurde. Irgendwann kam der Moment, in dem ich mir die Frage stellte: „Wie viel davon ist eigentlich MEIN Leben?“

Das Thema Selbstbestimmung war für mich lange Zeit ein ungreifbares Konzept. Ich dachte, es gehe nur darum, jederzeit alle Entscheidungen selbst zu treffen – aber je mehr ich mich damit beschäftigte, desto mehr stellte sich heraus, dass die wahre Bedeutung von Selbstbestimmung weit mehr ist, als einfach nur die Kontrolle über jedes Detail des eigenen Lebens zu haben.

In einer Welt, die ständig von uns fordert, perfekt zu sein, alles richtig zu machen und immer die richtige Entscheidung zu treffen, wird Selbstbestimmung schnell zu einem überladenen Begriff. Viele Menschen verstehen darunter etwas, das unnachgiebig und starr ist – sie denken, es gehe darum, immer „richtig“ zu entscheiden und nie zu zweifeln. Aber was, wenn ich dir sage, dass wahre Selbstbestimmung nichts mit Perfektion zu tun hat? Was, wenn es viel mehr darum geht, sich selbst und seine Werte zu verstehen und bewusst für ein Leben zu wählen, das authentisch und im Einklang mit den eigenen Bedürfnissen ist?

Genau das möchte ich in diesem Artikel mit dir teilen. Denn auf dem Weg zu mehr Selbstbestimmung lauern viele Missverständnisse und Irrtümer. Wir denken oft, dass wir entweder alles alleine entscheiden müssen oder dass es um eine Art Überlegenheit geht – aber das ist nicht die Wahrheit. Tatsächlich geht es viel mehr um das Vertrauen in uns selbst und die Fähigkeit, auch mit den Unsicherheiten des Lebens umzugehen.

In meinem Buch „Selbstbestimmt leben und entscheiden“ gehe ich noch viel tiefer in diese Thematik ein und gebe dir konkrete Werkzeuge an die Hand, um diese Reise für dich zu gestalten. Aber hier und jetzt möchte ich mit dir die größten Irrtümer über Selbstbestimmung aufdecken – die Missverständnisse, die uns daran hindern, wirklich zu verstehen, was es bedeutet, unser Leben selbst in die Hand zu nehmen.

Lass uns gemeinsam herausfinden, was hinter dem Mythos von „perfekter Selbstbestimmung“ steckt und wie du dich von den falschen Vorstellungen befreien kannst, die uns oft blockieren.


In diesem Beitrag:

  • Die 7 größten Irrtümer über Selbstbestimmung


1. Irrtum: "Selbstbestimmung bedeutet, immer alles alleine zu entscheiden"

Eines der größten Missverständnisse, das viele von uns über Selbstbestimmung haben, ist die Vorstellung, dass es nur dann wirklich „selbstbestimmt“ ist, wenn wir immer alle Entscheidungen alleine treffen. Die Idee, dass wahre Selbstbestimmung bedeutet, vollkommen unabhängig von anderen zu sein, ist tief in vielen Köpfen verankert. Wer die Kontrolle über sein Leben haben möchte, muss schließlich auch alle Zügel selbst in der Hand halten, oder?

Diese Vorstellung mag für einige Situationen vielleicht zutreffen, aber sie wird der Komplexität von Selbstbestimmung in keiner Weise gerecht. In Wahrheit bedeutet Selbstbestimmung nicht, alles alleine zu machen und sich von anderen Menschen abzuschotten – es bedeutet vielmehr, die Verantwortung für die eigenen Entscheidungen zu übernehmen, auch wenn diese von anderen beeinflusst werden.

Stell dir vor, du stehst vor einer schwierigen Entscheidung, vielleicht in deinem Job oder in deinem Privatleben. Deine Freunde, Familie oder Kollegen haben alle ihre eigenen Meinungen darüber, was das „richtige“ Vorgehen ist. Oft fühlen wir uns unter Druck gesetzt, diesen Meinungen zu folgen, um niemanden zu enttäuschen. Der Druck, es allen recht zu machen, kann überwältigend sein. Aber wahre Selbstbestimmung bedeutet nicht, sich von diesem Druck leiten zu lassen – sie bedeutet, dass du in der Lage bist, deine eigenen Werte und Bedürfnisse zu erkennen und danach zu handeln, auch wenn das bedeutet, gegen die Erwartungen anderer zu entscheiden.

Selbstbestimmung ist also weniger eine Frage von „alleine entscheiden“, sondern vielmehr von „bewusst entscheiden“. Du musst nicht alle Antworten selbst haben oder immer alles alleine tun. Es geht vielmehr darum, dir die Freiheit zu nehmen, deine eigenen Bedürfnisse und Wünsche zu erkennen und die Verantwortung zu übernehmen, die Konsequenzen deines Handelns zu tragen. Du kannst und darfst dir Unterstützung holen, Ratschläge einholen oder mit anderen über deine Entscheidungen sprechen. Aber letzten Endes ist es deine Entscheidung, was du für richtig hältst und wie du dich in deinem Leben positionierst.

In meinem Buch „Selbstbestimmt leben und entscheiden“ gehe ich auf genau diese Thematik ein und erkläre, wie du lernen kannst, selbstbestimmt zu handeln, ohne dich isoliert zu fühlen. Oft ist es die bewusste Entscheidung, dass wir uns nicht von den Meinungen anderer erdrücken lassen, die uns den Raum gibt, unsere eigenen Wünsche zu verfolgen. Es geht darum, zu erkennen, wann du den Rat anderer annehmen solltest und wann du den Mut aufbringen musst, deine eigene Stimme zu hören und zu folgen.

Selbstbestimmung bedeutet nicht, der einzige Entscheider zu sein – es bedeutet, in jedem Moment für dein Leben und deine Entscheidungen die Verantwortung zu übernehmen, ohne dich von äußeren Einflüssen treiben zu lassen. Es ist ein ständiger Balanceakt zwischen dem Hören auf andere und dem Vertrauen auf dein eigenes Urteil.

Der wahre Kern von Selbstbestimmung liegt also nicht in der Isolation, sondern in der Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, die zu dir passen – auch wenn du dabei Unterstützung oder Rat von außen holst.

Folge mir auf:

2. Irrtum: "Selbstbestimmung ist egoistisch"

Wenn wir über Selbstbestimmung nachdenken, denken viele von uns sofort an das Bild eines Einzelkämpfers – jemand, der unabhängig von anderen lebt, immer seinen eigenen Weg geht und niemals Kompromisse eingeht. Diese Vorstellung mag heroisch erscheinen, aber sie führt uns oft in die Irre. Denn eine der häufigsten Fehlinterpretationen über Selbstbestimmung ist, dass sie egoistisch ist – dass, wer selbstbestimmt lebt, nur auf sich selbst schaut und andere Menschen dabei aus den Augen verliert.

Das Problem dabei ist, dass wir Selbstbestimmung oft mit Selbstbezogenheit oder sogar mit Egoismus gleichsetzen. Doch das ist eine falsche Annahme. Wahre Selbstbestimmung bedeutet nicht, alle anderen zu ignorieren oder nur die eigenen Bedürfnisse und Wünsche in den Mittelpunkt zu stellen. Sie bedeutet vielmehr, sich selbst zu kennen, sich selbst zu respektieren und Entscheidungen zu treffen, die im Einklang mit den eigenen Werten und Bedürfnissen stehen. Es geht darum, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen – und auch die Auswirkungen dieser Entscheidungen auf andere Menschen zu berücksichtigen.

Klar, es gibt Momente im Leben, in denen du für dich selbst entscheiden musst, auch wenn andere das vielleicht anders sehen oder nicht einverstanden sind. Aber das bedeutet nicht, dass du dabei rücksichtslos oder verletzend sein musst. Ganz im Gegenteil: Wenn du authentisch und selbstbestimmt lebst, kannst du deine Beziehungen zu anderen viel bewusster und ehrlicher gestalten. Du bist nicht auf die Bestätigung oder Zustimmung anderer angewiesen, um deinen Wert zu erkennen. Doch das heißt nicht, dass du die Bedürfnisse oder Gefühle anderer missachtest.

In meinem eigenen Leben habe ich oft erlebt, wie wichtig es ist, auch die Bedürfnisse meiner Familie und Freunde zu berücksichtigen, ohne meine eigenen Wünsche aufzugeben. Selbstbestimmung bedeutet nicht, anderen keine Rücksicht zu zollen, sondern vielmehr zu lernen, die Balance zwischen deinen eigenen Bedürfnissen und den Bedürfnissen der Menschen um dich herum zu finden. Wenn du dich selbst respektierst, wirst du automatisch auch in der Lage sein, andere respektvoll und mit mehr Verständnis zu behandeln.

Ein Beispiel, das mir immer wieder einfällt: Vor einigen Jahren stand ich an einem Punkt, an dem ich meine berufliche Richtung ändern wollte. Es war eine Entscheidung, die für mich selbst sehr wichtig war, aber sie traf auch mein Umfeld. Ich wusste, dass meine Familie und Freunde besorgt sein würden, ob es die richtige Entscheidung war. Es hätte verlockend sein können, ihre Sorgen einfach zu ignorieren und meinen eigenen Weg ohne Rücksicht auf ihre Bedenken zu gehen – aber das hätte nicht zu einem erfüllten Leben geführt. Stattdessen habe ich offen mit ihnen darüber gesprochen, warum diese Entscheidung für mich so wichtig war und wie sie mir helfen würde, mein Leben in die Hand zu nehmen.

Diese Art von Kommunikation und Offenheit ist der wahre Kern von Selbstbestimmung. Es geht nicht darum, egoistisch zu sein, sondern vielmehr darum, in Harmonie mit sich selbst zu leben, während man gleichzeitig die Beziehungen zu anderen achtsam gestaltet.

In meinem Buch gehe ich noch tiefer auf dieses Thema ein und zeige, wie du den Mythos der „Egoismus-Selbstbestimmung“ entkräften kannst. Du wirst lernen, wie du für dich selbst eintreten kannst, ohne dabei die Bedürfnisse der Menschen in deinem Leben zu übersehen. Selbstbestimmung ist eine Reise, die nicht nur dich, sondern auch deine Beziehungen bereichern kann.

Es geht darum, das Gleichgewicht zu finden: Deine eigenen Bedürfnisse zu erkennen und ihnen Raum zu geben, aber gleichzeitig auch für die Menschen in deinem Leben da zu sein, ohne deine eigenen Grenzen und Werte zu verraten. Selbstbestimmung ist kein Weg, der dich isoliert – es ist der Weg, der dich stärker und ehrlicher in all deinen Beziehungen macht.

3. Irrtum: "Selbstbestimmung erfordert Perfektion"

Einer der größten Stolpersteine auf dem Weg zu mehr Selbstbestimmung ist der Glaube, dass du erst dann wirklich selbstbestimmt leben kannst, wenn du alles perfekt machst. In einer Welt, in der wir ständig mit idealisierten Bildern von Erfolg und Glück konfrontiert werden – sei es in sozialen Medien, im Job oder sogar in unseren persönlichen Erwartungen – fällt es uns oft schwer zu akzeptieren, dass Selbstbestimmung nicht bedeutet, immer alles richtig zu machen.

In Wahrheit ist dieser Irrtum eine der größten Blockaden auf dem Weg zu einem authentischen und erfüllten Leben. Denn wer von uns trifft schon immer die perfekte Entscheidung? Wer lebt ein Leben ohne Fehler, ohne Zweifel oder ohne mal vom Weg abzukommen? Niemand. Perfektion ist eine Illusion – und wer versucht, in jedem Moment des Lebens „perfekt“ zu sein, wird schnell merken, wie schwer und frustrierend das ist.

Selbstbestimmung bedeutet nicht, immer die richtigen Entscheidungen zu treffen oder Fehler zu vermeiden. Sie bedeutet vielmehr, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen und die Verantwortung für das zu tragen, was du tust – auch wenn es nicht immer nach Plan verläuft. Es geht darum, die Fähigkeit zu entwickeln, aus Fehlern zu lernen, sich nicht von Rückschlägen entmutigen zu lassen und immer wieder aufzustehen. Es geht darum, sich selbst zu erlauben, menschlich zu sein.

Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mich nach einer wichtigen Entscheidung – die ich eigentlich als „perfekt“ geplant hatte – mit einer massiven Niederlage konfrontiert sah. Ich hatte das Gefühl, alles falsch gemacht zu haben, alles verloren zu haben. Aber dann kam der Moment, in dem ich realisierte: Diese Niederlage war nicht das Ende, sondern der Anfang einer neuen Perspektive. Ich hatte nicht alles „falsch“ gemacht. Ich hatte einfach etwas gelernt, was ich vorher nicht wusste – und das war der wahre Gewinn.

Diese Lektion hat mir eine wichtige Erkenntnis über Selbstbestimmung vermittelt: Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, sich zu erlauben, Fehler zu machen und trotzdem mit dem Leben weiterzumachen, die Verantwortung zu übernehmen und den Kurs anzupassen. Selbstbestimmung ist kein Zustand, in dem du niemals scheiterst – sondern ein Weg, auf dem du immer wieder aufstehst, auch wenn du fällst. Es geht darum, dich selbst zu akzeptieren, trotz der Fehler und Unvollkommenheiten, die ein Teil des menschlichen Lebens sind.

In meinem Buch „Selbstbestimmt leben und entscheiden“ gehe ich auf diese Wahrheit noch detaillierter ein. Hier zeige ich dir, wie du den Druck loslässt, immer „perfekt“ sein zu müssen und wie du deine Fehler als wertvolle Lektionen für deine persönliche Entwicklung nutzen kannst. Denn wahre Selbstbestimmung entsteht nicht aus der Perfektion, sondern aus der Akzeptanz der eigenen Unvollkommenheit. Wer sich selbst erlaubt, menschlich zu sein, kann wirklich selbstbestimmt leben – ohne Angst vor Fehlern und Rückschlägen.

Also, wenn du das nächste Mal vor einer schwierigen Entscheidung stehst und der Gedanke auftaucht, dass du alles richtig machen musst, erinnere dich daran: Selbstbestimmung bedeutet nicht Perfektion. Sie bedeutet, mit Mut und Vertrauen in dich selbst immer wieder weiterzugehen – auch wenn der Weg nicht gerade und ohne Stolpersteine ist. Und genau darin liegt die wahre Freiheit.

4. Irrtum: "Selbstbestimmung bedeutet, keine Hilfe anzunehmen"

Es gibt diesen weit verbreiteten Glauben, dass wahre Selbstbestimmung bedeutet, alles alleine zu bewältigen. Wer wirklich selbstbestimmt ist, so denken viele, der braucht keine Hilfe, keine Unterstützung und keinen Rat von anderen. Allein der Gedanke, Hilfe anzunehmen, wird oft als Schwäche oder als Zeichen von Unsicherheit interpretiert. Doch dieser Irrtum hält uns nicht nur davon ab, unser volles Potenzial auszuschöpfen – er isoliert uns auch unnötig.

Selbstbestimmung bedeutet nicht, dass du alles alleine tun musst. Ganz im Gegenteil: Wahre Selbstbestimmung ist die Kunst, sich selbst und seine eigenen Bedürfnisse zu erkennen – und zu wissen, wann es an der Zeit ist, Hilfe anzunehmen. Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass du nicht immer alle Antworten haben musst und dass du nicht alle Herausforderungen ohne Unterstützung bewältigen musst.

Oft wird uns vermittelt, dass wir als „selbstbestimmte“ Menschen nie auf die Hilfe anderer angewiesen sein sollten. Das führt dazu, dass wir in schwierigen Momenten nicht nach Unterstützung suchen, aus Angst, als „schwach“ wahrgenommen zu werden. Doch der wahre Kern von Selbstbestimmung liegt genau darin: in der Fähigkeit, sich selbst und die eigenen Grenzen zu erkennen und sich bewusst dafür zu entscheiden, Hilfe anzunehmen, wenn man sie braucht.

Ich erinnere mich noch gut an einen Moment in meinem Leben, als ich an einem Punkt war, an dem ich das Gefühl hatte, alles alleine tragen zu müssen. Die Verantwortung für meine Karriere, meine Familie und mein eigenes Wohlbefinden schien mich zu erdrücken. Ich versuchte, alles alleine zu stemmen – und merkte irgendwann, wie ich mich immer weiter von mir selbst entfernte. Erst als ich mir eingestand, dass ich nicht immer stark sein musste und dass es in Ordnung war, um Hilfe zu bitten, begann sich etwas zu verändern. Die Unterstützung von Menschen, denen ich vertraute, gab mir den Raum, mich selbst zu finden und wieder klarer zu sehen.

Selbstbestimmung bedeutet nicht, dass du alles alleine tun musst. Sie bedeutet vielmehr, dass du in der Lage bist, deine Bedürfnisse zu erkennen und die Weisheit zu haben, dir die Unterstützung zu holen, die du brauchst, um in deinem Leben voranzukommen. Das kann die Hilfe eines Mentors sein, die Unterstützung eines Freundes oder die Beratung eines Experten – es ist keine Schwäche, nach Hilfe zu fragen. Es ist eine Stärke, die dir dabei hilft, dein Leben noch selbstbestimmter und erfüllter zu gestalten.

In meinem Buch gehe ich tiefer auf diese Idee ein und zeige, wie du lernen kannst, deine eigenen Grenzen zu akzeptieren und gleichzeitig Unterstützung zu suchen, wenn du sie brauchst. Du wirst verstehen, dass wahre Selbstbestimmung nicht bedeutet, alles alleine zu bewältigen, sondern dass es darum geht, in der richtigen Balance zwischen Unabhängigkeit und Zusammenarbeit zu leben.

Es ist eine falsche Vorstellung, dass Selbstbestimmung bedeutet, sich zu isolieren und nie Hilfe anzunehmen. Vielmehr geht es darum, sich die Freiheit zu nehmen, das Leben mit anderen zu teilen und von den Erfahrungen und Perspektiven der Menschen um dich herum zu lernen. Das Leben ist zu komplex, um es alleine zu meistern – und wahre Selbstbestimmung wächst aus der Fähigkeit, mit anderen zusammenzuarbeiten und die Weisheit der Gemeinschaft zu schätzen.

Wahre Stärke kommt nicht aus der Isolation, sondern aus der Bereitschaft, sich zu öffnen und auch in den schwierigsten Zeiten nicht zu zögern, sich Hilfe zu holen. Es ist dieser Prozess des Gebens und Nehmens, der uns wirklich selbstbestimmt macht.

5. Irrtum: "Selbstbestimmung bedeutet, immer sicher zu wissen, was man will"

Ein weiterer häufiger Irrtum über Selbstbestimmung ist die Vorstellung, dass du, um wirklich selbstbestimmt zu leben, immer wissen musst, was du willst. Es wird oft angenommen, dass wahre Selbstbestimmung nur dann erreicht ist, wenn du eine klare Vision für dein Leben hast und immer genau weißt, welchen Schritt du als nächstes gehen musst. Doch das ist eine Übervereinfachung.

In Wirklichkeit ist es ganz normal, nicht immer zu wissen, was man will. Selbstbestimmung bedeutet nicht, dass du in jedem Moment deines Lebens genau weißt, was der nächste Schritt ist. Es geht vielmehr darum, die Freiheit zu haben, zu entscheiden, was dir in einem bestimmten Moment wichtig ist, und dabei auch die Unsicherheit zuzulassen. Selbstbestimmung heißt, sich selbst und seine Bedürfnisse immer wieder neu zu hinterfragen und sich dabei die Erlaubnis zu geben, nicht alles zu wissen.

Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich mich völlig unsicher über meine berufliche Zukunft fühlte. Die Welt schien von mir zu erwarten, dass ich in jedem Moment klare Ziele und Visionen hatte, aber in Wirklichkeit fühlte ich mich häufig verloren. Ich hatte das Gefühl, in einem endlosen Kreis zu laufen, ohne zu wissen, was ich wirklich wollte. Die Gesellschaft hatte mir das Bild vermittelt, dass Selbstbestimmung nur dann erreicht sei, wenn man einen klaren Plan hat – doch ich stellte fest, dass das für mich nicht der Fall war.

Die Wahrheit ist, dass niemand in jedem Moment seines Lebens zu 100 % sicher sein kann, was er will. Es ist völlig in Ordnung, Phasen der Unsicherheit zu haben, in denen du dich selbst suchst oder in denen du deine Prioritäten neu ordnen musst. Diese Phasen gehören genauso zur Selbstbestimmung wie die Momente der Klarheit und des Selbstvertrauens. Indem du dir erlaubst, diese Unsicherheit zu akzeptieren, öffnest du dich für neue Möglichkeiten und Entwicklungen, die dir im Voraus vielleicht nicht bewusst waren.

Selbstbestimmung bedeutet nicht, alles im Voraus zu wissen, sondern vielmehr, die Fähigkeit zu entwickeln, in Momenten der Unsicherheit trotzdem Entscheidungen zu treffen, die mit deinen Werten und deiner Intuition übereinstimmen. Es geht darum, den Mut zu haben, in den unbekannten Raum der Möglichkeiten zu treten, auch wenn du noch nicht genau weißt, was am Ende wartet. Du musst nicht in jeder Lebensphase einen klaren Plan haben – es reicht, sich immer wieder neu auszurichten und bewusst zu entscheiden, was in diesem Moment für dich wichtig ist.

In meinem Buch „Selbstbestimmt leben und entscheiden“ beschreibe ich, wie du diese Unsicherheit in deinen Alltag integrieren und lernen kannst, sie als Chance zu sehen, anstatt dich von ihr entmutigen zu lassen. Es geht darum, einen flexiblen Ansatz zu finden, bei dem du dich nicht auf das festlegen musst, was du in fünf Jahren willst, sondern dich Schritt für Schritt für das entscheiden kannst, was dir heute wichtig erscheint.

Selbstbestimmung ist also nicht nur für diejenigen reserviert, die einen klaren Plan haben – sie gehört auch denen, die den Mut haben, sich im Unklaren zu bewegen, zu lernen und zu wachsen. Die Fähigkeit, sich von der Angst vor Ungewissheit zu befreien und im Moment zu leben, ist eine der wichtigsten Eigenschaften einer selbstbestimmten Person.

Es ist völlig in Ordnung, nicht immer zu wissen, was du willst. Wahre Selbstbestimmung bedeutet, dass du die Freiheit hast, diese Unklarheit zu akzeptieren und dennoch mutig deinen Weg zu gehen.

6. Irrtum: "Selbstbestimmung bedeutet, immer glücklich zu sein"

In der heutigen Zeit scheint es fast eine Voraussetzung zu sein, immer glücklich und zufrieden zu sein, wenn man ein selbstbestimmtes Leben führt. Das Bild einer selbstbestimmten Person wird oft mit jemandem verbunden, der immer im Einklang mit sich selbst ist, niemals Zweifel hat und das Leben in vollen Zügen genießt. Doch dieser Irrtum führt uns in die Irre und setzt uns unnötig unter Druck.

Selbstbestimmung bedeutet nicht, ständig glücklich zu sein oder immer die perfekte emotionale Balance zu haben. Im Gegenteil: Es ist ein sehr realistischer und humaner Ansatz zu leben, der die Höhen und Tiefen des Lebens akzeptiert. Wir alle erleben schwierige Momente, Rückschläge und Zeiten der Unsicherheit. Selbstbestimmung bedeutet nicht, diese negativen Gefühle zu vermeiden oder zu unterdrücken, sondern ihnen zu begegnen, sie zu akzeptieren und aus ihnen zu lernen.

Es ist völlig normal, nicht immer glücklich zu sein. Die Vorstellung, dass Selbstbestimmung mit permanentem Glück gleichzusetzen ist, setzt uns einem unerreichbaren Ideal aus, das uns letztlich nur das Gefühl gibt, versagt zu haben, wenn wir es nicht erreichen können. Wahre Selbstbestimmung bedeutet, dass du in der Lage bist, auch mit den schwierigen Phasen des Lebens umzugehen – nicht, indem du den Schmerz ignorierst, sondern indem du ihn als Teil des menschlichen Erlebens anerkennst.

Ich erinnere mich an eine Phase in meinem Leben, in der ich mich beruflich und persönlich an einem Wendepunkt befand. Die Erwartungen an mich, glücklich und erfolgreich zu sein, schienen jeden Moment laut und deutlich in meinem Kopf zu hallen. Doch je mehr ich versuchte, diesen Erwartungen gerecht zu werden, desto mehr entfernte ich mich von meiner eigentlichen Wahrheit. Ich fühlte mich nicht glücklich, und das machte mich noch mehr unzufrieden. Es war erst, als ich akzeptierte, dass es auch in Ordnung ist, sich nicht immer gut zu fühlen, dass ich wieder inneren Frieden fand. Ich begann, die schwierigen Phasen zu akzeptieren und verstand, dass auch sie Teil des Prozesses waren – dass sie mir Dinge beibringen konnten, die die glücklicheren Momente niemals hätten lehren können.

Selbstbestimmung ist also nicht die Garantie für ständiges Glück, sondern die Fähigkeit, das Leben in seiner ganzen Vielfalt zu erleben – mit all seinen Höhen und Tiefen. Es geht darum, sich selbst zu erlauben, auch mal traurig zu sein, sich entmutigt zu fühlen oder Zweifel zu haben. Diese Momente sind genauso wichtig wie die glücklichen. Sie helfen uns, uns weiterzuentwickeln, sie bringen uns in Einklang mit uns selbst und erinnern uns daran, was uns wirklich wichtig ist.

In meinem Buch gehe ich näher darauf ein, wie du diese Haltung des Akzeptierens und des Verstehens entwickeln kannst. Du wirst lernen, wie du mit den natürlichen Schwankungen des Lebens umgehst und dabei nicht nur die guten, sondern auch die weniger schönen Momente als Teil deiner Reise betrachtest. Selbstbestimmung ist nicht die Abwesenheit von Herausforderungen oder negativen Gefühlen, sondern die Fähigkeit, mit ihnen umzugehen und sie in einem gesunden Kontext zu verstehen.

Denn wahre Selbstbestimmung zeigt sich nicht in der perfekten Darstellung von Glück, sondern in der Fähigkeit, authentisch zu leben – mit all seinen Facetten. Es bedeutet, dass du dich selbst genug liebst und respektierst, um auch in schwierigen Zeiten zu wissen, dass du deinen Weg weitergehen kannst. So wird Selbstbestimmung zu einer Quelle der inneren Stärke, die dir hilft, das Leben in all seinen Facetten zu umarmen.

7. Irrtum: "Selbstbestimmung bedeutet, nie auf andere Rücksicht zu nehmen"

Ein weiterer verbreiteter Irrtum über Selbstbestimmung ist die Vorstellung, dass du, um selbstbestimmt zu leben, nie auf die Bedürfnisse oder Wünsche anderer Rücksicht nehmen darfst. In einer Gesellschaft, die oft Individualismus und Selbstverwirklichung predigt, entsteht schnell die Annahme, dass wahre Selbstbestimmung bedeutet, sich nur um sich selbst zu kümmern und die Meinungen und Wünsche anderer zu ignorieren. Doch diese Vorstellung kann zu Einsamkeit und Konflikten führen, und sie verkennt eine wichtige Wahrheit: Selbstbestimmung lebt in der Balance.

Selbstbestimmung bedeutet nicht, die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen zu übergehen, sondern vielmehr, deine eigenen Bedürfnisse klar zu erkennen und gleichzeitig in einer respektvollen und empathischen Weise mit anderen zu interagieren. Es geht darum, gesunde Grenzen zu setzen, die sowohl deine Bedürfnisse als auch die Bedürfnisse der Menschen um dich herum respektieren. Selbstbestimmung erfordert nicht, egoistisch zu sein – es erfordert vielmehr, sich selbst genug zu lieben und zu achten, um in einer Weise zu handeln, die sowohl dir als auch anderen guttut.

Ich erinnere mich an einen Moment, als ich in einer wichtigen Beziehung stand und das Gefühl hatte, immer nach den Bedürfnissen des anderen zu handeln, während meine eigenen Wünsche und Vorstellungen immer weiter in den Hintergrund rutschten. Ich dachte, dass wahre Selbstbestimmung bedeutete, meine eigenen Bedürfnisse zu unterdrücken, um Konflikte zu vermeiden und anderen gerecht zu werden. Doch irgendwann stellte ich fest, dass diese Haltung nicht nur mich selbst unglücklich machte, sondern auch die Beziehung belastete. Erst als ich begann, meine eigenen Bedürfnisse wieder wahrzunehmen und respektvoll zu kommunizieren, konnte ich eine Balance finden, die uns beiden zugutekam.

Selbstbestimmung bedeutet, für sich selbst einzustehen und gleichzeitig die Verantwortung zu übernehmen, achtsam auf die Bedürfnisse und Gefühle anderer Menschen zu reagieren. Es geht darum, sich selbst zu respektieren und gleichzeitig Empathie zu entwickeln, um in Beziehungen – sei es im persönlichen Umfeld, im beruflichen Kontext oder in der Familie – gesund und respektvoll zu handeln. Der wahre Kern von Selbstbestimmung liegt nicht darin, die Wünsche anderer zu ignorieren, sondern in der Fähigkeit, eine Balance zwischen dem eigenen Wohl und dem Wohl der anderen zu finden.

In meinem Buch „Selbstbestimmt leben und entscheiden“ erkläre ich, wie du diese Balance in deinem Leben schaffen kannst, ohne dabei deine eigenen Bedürfnisse zu verlieren. Du wirst lernen, wie du gesunde Grenzen setzt und trotzdem empathisch und respektvoll mit den Menschen um dich herum interagierst. Denn wahre Selbstbestimmung erfordert ein harmonisches Zusammenspiel von Selbstachtung und Rücksichtnahme.

Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Selbstbestimmung bedeutet, nur auf sich selbst bedacht zu sein und keine Rücksicht auf andere zu nehmen. Die wahre Kraft der Selbstbestimmung liegt in der Fähigkeit, sich selbst zu respektieren, ohne dabei die Verbindung zu den anderen Menschen zu verlieren. Du kannst selbstbestimmt leben und gleichzeitig mit den Menschen um dich herum in einer respektvollen und achtsamen Weise zusammenarbeiten. Denn wahre Freiheit entsteht nicht im Alleingang, sondern in der Balance und in der Art und Weise, wie du mit anderen Menschen in Beziehung trittst.

Alles liebe,

Alexandra

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Die Autorin

Alexandra Onken ist 1991 geboren, Mutter, Autorin, Künstlerin und Creator. Am liebsten schreibt sie über Slow Living, Organisation, bewusstes und achtsames Leben, sowie über die Balance von Minimalismus und Maximalismus, da Stressfreiheit und Zufriedenheit im Alltag und Beruf, ihr sehr am Herzen liegen. Mit “Freiheitsliebe leben” möchte sie anderen Menschen helfen, stressfrei, organisiert und frei zu leben.


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